Als erste Gemeinde in der City haben wir uns am 24. Mai zum Gottesdienst versammelt. Eine Woche zuvor schon hatte der Kirchenvorstand getestet, wie Gottesdienst unter Corona-Restriktionen funktionieren würde. Damals waren religiöse Versammlungen indoors mit bis zu 10 Personen erlaubt. Da wir noch nicht wissen, für wie lange diese Regelungen gelten und damit Sie gut informiert sind, wie wir konkret damit umgehen, so lange sie gelten, geben wir hier eine Beschreibung, über Abstand und Hygiene im Gottesdienst: Wir haben Handsanitizer überall aufgestellt und zur fleißigen Benutzung aufgerufen. Eine Liste liegt aus, in die sich die Besucher eintragen. Im Falle des Falles kann so eine Infektion nachverfolgt werden. Nach vier Wochen wird die Liste vernichtet. Wir kopieren Liedblätter und markieren damit die Sitzplätze. Wenn man in die Kirche kommt, sieht man sofort, wie weit die Abstände sind: über 2 Meter nach rechts und links, 1,5 Meter nach vorne und hinten. Diese 30 Plätz geben uns auch die Sicherheit, dass wir im Gottesdienst singen.

Bis 21.6. dürfen 20 Personen in die Kirche, danach 50. Darum konnten wir auch die verschobene AGM auf den letzten satzungsgemäßen Termin Ende Juni und in die Kirche legen. Bei 50 Personen wird es langsam eng mit den Abständen in der Kirche. Wir können aber davon ausgehen, dass einige Teilnehmer/innen in einem Haushalt leben und zusammen sitzen. Damit bleiben die notwendigen Abstände gewahrt.

Kirchenkaffee haben wir im Juni draußen gehabt. Nun wird es immer kälter und wir werden Wege der Nutzung der beheizten Kirchhalle finden. Die gewohnte Selbstbedienung wird es wohl noch eine Weile nicht geben. Wenn man zur Kirche kommt, erlebt man permanent Vorsicht und Freude. Man begrüßt sich anders, winkt sich zu. Am Kircheneingang kann es eng mit dem Abstand werden – vor allem wenn jemand entgegen kommt. Dann muss man Platz machen, oder sich einigen, wer zuerst geht. Alles etwas schräg und in diesen Wochen ungewohnt. Wir haben aber auch eine Menge gelacht, über die eigene, die geteilte Unsicherheit – und damit die Freude genossen, endlich wieder zusammenzukommen.

Wir feiern Gottesdienst mit Widersprüchen. Denn wir empfehlen bei jeder Gottesdiensteinladung denen Zuhause zu bleiben, die zu einer Risikogruppe gehören oder denen das Risiko zu groß ist. Wir möchten keine Infektion in der Gemeinde haben und wir laden zugleich herzlich ein.